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Diakoninė praktika Lietuvoje
 

Vytautas Kutkevičius

 

Nuotraukoje: Evaldas Tytmonas, Pascal Weinert, Julija Jokšaitė

 

Dabar Vokietijoje galioja įstatymas, kuomet jaunuoliai gali pasirinkti: arba metus tarnauti karinėje tarnyboje, arba tuos metus dirbti socialiniu daurbuotoju. Ne vienas jaunuolis kaip alternatyvą pasirenka veiklą socialinėje srityje – tiek pačioje Vokietijoje, tiek užsienyje.

            Metus atidirbti socialinėje srityje pasirinko ir Pascal Weinert, 1991 m. gimęs ir augęs Baden Wurttemberg žemės Beilstein mieste. Jo mama – mokytoja, dėsto grafiką ir dizainą profesinėje mokykloje, o tėvas darbuojasi „Knorr“ firmoje, gaminančioje įvairius konservuoto maisto produktus. Pastaruoju metu jis yra firmos administracijos darbuotojas. „Knorr“ produktų rastume ir Jurbarko parduotuvių lentynose.

            Pascalis gimnazijoje gerai mokėsi, ypač jam sekėsi fizika ir chemija. Pagrindinė užsienio kalba – anglų, kurią neblogai pramoko. Antroji užsienio kalba – prancūzų. Pascalis šį pavasarį gana sėkmingai išlaikė abitūros egzaminus.

            Iškilus alternatyvai, ar karinė tarnyba, ar socialinis darbas, jis pasirinko pastarąjį. Dar besimokydamas gimnazijoje, Pascalis turėjo pažįstamų jaunuolių iš Klaipėdos bei Vilniaus, iš šių buvo nemažai girdėjęs apie Lietuvą ir todėl savo socialiniam darbui pasirinko šį kraštą.

            Liepos pabaigoje Pascal Weinert atvyko į Lietuvą ir buvo nukreiptas į Šakius. Čia įsidarbino vaikų globos namuose. Jis padeda vaikams ruošti pamokas, laisvalaikiu organizuoja įvairius renginius, sudarė grupę, kurią jis moko groti gitara. Pats Pascalis muzikalus – gerai groja ir gitara, ir fortepijonu. Su globos namuose gyvenančiais vaikais bendrauti nelengva, tačiau Pascalis ilgainiui apsiprato, labiau su jais susipažino ir dabar gerai sutaria.

            Weinert šeima – evangelikai. Jurbarko evangelikų liuteronų parapijos kunigas Mindaugas Kairys Pascalį savaitgaliams pasikvietė į Jurbarką. Penktadieniais jis atvažiuoja čia, apsistoja parapijos namuose. Jau suorganizavo mūsų jaunimo grupę, kuri panoro patobulinti savo vokiečių kalbos žinias. Pascalis kiekvieną savaitgalį praveda specialius užsiėmimus. Susirašinėjantiems jis padeda parašyti laiškus, atvirukus. Tikisi, kad ateityje jam atsiras ir kitų veiklos sričių.

            Kitą vasarą sugrįžęs į Vokietiją Pascal Weinert žada stoti į universitetą ir studijuoti fiziką. Sugriš į namus Lietuvoje įsigijęs ir socialinio-diakoninio darbo, ir gyvenimiškos patirties.

 

 

Hallo! Ich bin Pascal Weinert, arbeite zurzeit ein Jahr im evangelischen
Kinderheim in Šakiai und da mir ein Interviewer fehlt, interviewe ich
mich nun selbst, um meine Arbeit und mich vorzustellen.
 
Erzähle uns doch erst einmal über dich selbst.
 
Okay, wie gesagt heiße ich Pascal, bin achtzehn Jahre alt und habe
dieses Jahr mein Abitur beendet. Der direkte Weg zum Physikstudium wurde
von der Musterung durchkreuzt und nach der Verweigerung musste ich mir
einen Job als Zivi oder Ähnliches suchen…
 
Wie bist du genau auf diese Stelle gekommen?
 
Mir war schon immer klar, dass ich etwas sinnvolles machen wollte, das
mich selbst auch weiterbringt. So fielen viele der üblichen Zivi-Stellen
für mich schon einmal weg. Ein zweites Kriterium war der Wunsch, ins
Ausland zu gehen. Natürlich lockt ein Aufenthalt in Übersee, aber
entweder war der Bewerbungsschluss nach meiner Musterung schon lange
verstrichen oder die Stelle sagte mir nicht zu… Abends am Tag des
Bewerbungsschlusses für Litauen habe ich in einer Liste mit sehr vielen
Trägern eines Anderen Dienstes im Ausland zwei Sätze zur Beschreibung
gelesen und mich ins Blaue beworben. Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
hat sich gut angehört, da ich schon in meiner Kirchengemeinde bei einer
Jugendgruppe mitgearbeitet habe. Aufgefallen ist mir die Stelle wohl,
weil ich seit dem Sommer letzten Jahres einige Jugendliche aus Litauen
kenne. Ich wusste nur, dass es um die lutherische Kirche in Litauen
geht, was genau mich erwartet, wusste ich überhaupt nicht. Doch eines
Tages rief mich Mindaugas Kairys von der Diakonie in Litauen an und
stellte mir ein paar Fragen und erzählte sehr motivierend. Von da an
hatte ich einen guten Eindruck und dachte, es sei das Richtige für mich.
Nun musste ich nur hoffen, dass die Mühlen der deutschen Bürokratie sich
schnell genug drehen und letztendlich erfuhr ich nach ca. vier Monaten,
dass alles klappen würde und war sehr erleichtert, da ich mir keine
Alternative gesucht hatte. Was mich genau erwartet, wusste ich aber
immer noch nicht…
 
Und was hat dich erwartet?
 
Erst einmal ein wunderschöner Urlaub an der Küste. Beim ersten Treffen
mit Mindaugas erfuhr ich dann schon ein bisschen mehr, aber vorstellen
konnte ich mir natürlich immer noch nichts. Als ich ankam, staunte ich
aber sofort, dass alles so neu ist. Am meisten überforderten mich die
vielen unbekannten Menschen mit vielen für mich ungewöhnlichen Namen,
aber alle nahmen mich sehr herzlich auf.
 
Was machst du denn im Kinderheim?
 
Es gibt keinen richtigen Arbeitsplan, sondern ich tue das, was gerade
ansteht. Es ist geplant, dass ich dreimal in der Woche mit den Kindern
Lieder singe, dafür steht ein kleines Keyboard zur Verfügung. Oftmals
helfe ich auch bei den Hausaufgaben in Mathematik und Englisch, was
trotz der Sprache erstaunlich gut geht. Ein Gitarrenkurs ist geplant,
sobald eine Gitarre mit allen Saiten zur Verfügung steht. Aber ansonsten
bin ich einfach für die Kinder da und versuche, kleinere Streitigkeiten
beizulegen etc. Eben das, was sonst auch die Erzieherinnen hier tun.
Außerdem begleite ich in der Kirche den Gottesdienstgesang, vorher war
leider niemand da und es musste a capella gesungen werden. Immer wieder
helfe ich auch dem Hausmeister, helfe beim Verfassen deutscher Texte
oder tue andere Dinge, die einfach gemacht werden müssen.
 
Apropos Sprache – ist das denn kein Problem für dich?
 
Nun ja, anfangs war es größer, mittlerweile kann ich der Spur nach
verstehen, worum es sich in den Gesprächen dreht, aber natürlich kann
ich mich nicht wirklich unterhalten, denn die Sprache ist sehr schwer
und kann nicht einfach so nebenher gelernt werden. Nach und nach kommen
immer mehr Wörter hinzu und so komme ich immer besser klar. Und bei
meinem Deutsch–Sprachkurs lerne ich selbst auch Litauisch. Insgesamt
reicht es schon aus, um sich zu verständigen.
 
Was für ein Sprachkurs? Erzähle uns doch ein bisschen mehr darüber!
 
Ach ja, neben meiner Haupttätigkeit in Šakiai bin ich an den meisten
Wochenenden in Jurbarkas (eine Stadt ca. 20km von hier). Dort treffe ich
mich mit den Jugendlichen der ev.-lutherischen Kirchengemeinde und mache
einen kleinen Deutschkurs für sie. Mit ihnen war ich aber auch schon
einen Tag lang in Vilnius bei einem Ausflug und ich werde jedes Mal sehr
freundlich von ihnen aufgenommen, sodass ich hauptsächlich ein Gast dort
bin. Für die Zukunft kann ich mir noch mehr Dinge vorstellen, wie zum
Beispiel Worship-Abende oder andere Aktionen. Ab und an helfe ich
Mindaugas Kairys, der dort auch Pfarrer ist, auch beim Verfassen
deutscher Briefe. Aber auch in Jurbarkas habe ich schon bei Hausaufgaben
geholfen, ich bin gespannt, was sich noch alles entwickelt.
 
Aber ist es manchmal nicht schwer ohne die Sprache, so weit weg von zu
Hause?
 
Doch. Aber oft ist die Sprache nur eine Hürde und nicht ein Problem.
Sehr anstrengend wird die Arbeit, wenn die Kinder sich streiten. Vor
allem, wenn nicht zwei sondern gleich mehrere dabei beteiligt sind. Bis
dann wieder halbwegs Ruhe eingekehrt ist, ist es wirklich kraftraubend.
Nach solchen Tagen fällt man wie ein Stein ins Bett. Aber
glücklicherweise ist das nicht der Normalfall, denn meistens gibt es
keine größeren Konflikte. Und auch beim Einkaufen oder Busfahren komme
ich mit meinen Sprachfetzen und Gesten sehr weit. Die Erfahrung hat
gezeigt, dass sich die Litauer auch sehr bemühen, damit ich das bekomme,
was ich will. So hat es zwar manchmal ein bisschen länger gedauert, aber
letztendlich habe ich immer das bekommen, was ich wollte.
 
Manchmal überlege, dass ich ein Jahr weg von meinem normalen Leben bin,
aber so schlimm ist das nicht. Denn abgeschnitten von der Welt bin ich
ja nicht, einmal pro Woche telefoniere ich mit meinen Eltern. Ich liebe
meine Familie und ich weiß, dass ich wieder ganz daheim bin, wenn ich
zurückkomme, das tut gut. Aber bis dahin ist hier mein Zuhause und hier
habe ich doch auch alles, was ich zum Leben brauche.
 
Welche Pläne gibt es noch für dein Jahr?
 
Mindaugas Kairys hat vor, mich in alle Diakoniestationen des Landes zu
schicken, damit ich einmal alles sehen kann. Natürlich soll ich auch
etwas arbeiten – Berichte und Interviews wie dieses hier schreiben. Aber
generell habe ich schon gelernt, dass man in Litauen nicht zu viel
planen sollte, deshalb lasse ich einfach alles auf mich zukommen und
sehe, was die Zeit bringt, denn es gibt immer etwas zu tun und auch
immer etwas neues!